Montag, 26. Juli 2010
Die Johannisbeeren sind reif
Gestern waren wir zu einem Geburtstags-Brunch eingeladen, und weil wir etwas fürs Buffet mitbringen sollten, und weil die letzten Ribiseln unbedingt weg mussten, habe ich mir überlegt, sie zu Ribisel-Quark-Streusel-Hefeteilchen zu verarbeiten.
—Hans, bemerkst du den souveränen Umgang mit dem Fremdwort? Ribiseln = Johannisbeeren; ich lerne nämlich gerade eine neue Fremdsprache, Österreichisch, und Hans ist mein Privatlehrer :-)
Johannisbeeren abzupulen dauert ja richtig lange. Aber ich kann es einfach nicht übers Herz bringen, sie am Strauch hängen zu lassen. Wenn mir mein Garten schon solche schönen Beeren schenkt, dann muss ich einfach was draus machen. Da bin ich wie der mürrische Johannisbeerzwerg Ribisel. (Übrigens Hans, daher kannte ich dieses Fremdwort schon lange, bevor wir uns kannten!) Hier eine im Kreuzstich gestickte Illustration zur Geschichte.
Die erste Ernte hatte ich zusammen mit den Erdbeeren zu Johannisbeer-Erdbeer-Marmelade verkocht. Das hier war jetzt der ganze Rest. Könnt ihr die unterschiedlichen Beeren erkennen? Die größeren sind vom Strauch meiner Schwester. Die hat überhaupt gar keine Probleme damit, die Johannisbeeren einfach dran zu lassen. Also durfte ich sie mir abhängen. Auf dem Foto sieht's nach gar nicht so viel aus, aber als ich sie schließlich alle ordentlich abgepult hatte, waren es immerhin fast 750 Gramm!
Das mit den Streusel-Teilchen war eine ganz nette Idee. Die sind richtig gut angekommen. 20 Stück hatte ich gebacken, und jetzt sind sie alle restlos weg!
Gestern Abend saß ich dann wieder ewig lange in der Küche: Die Brunch-Gastgeberin hatte nämlich während der Feier gefragt, wer denn gerne Marmelade einkochen würde. Und weil ich die einzige war, die sich dort als Marmeladen-Köchin geoutet hatte, hat sie mich mit einer Riesen-Tüte voller überreifer Mirabellen bedacht, die aber unbedingt noch am gleichen Tag verarbeitet werden mussten. Nun habe ich einfach mal eigenmächtig umentschieden, dass die Mirabellen nicht zu Marmelade zerkocht, sondern auf dem nächsten Obst-Quark-Streusel-Hefe-Kuchen nach ebendiesem Rezept landen werden. Bis es soweit sein wird, frösteln sie nun feinst entsteint in meinem Gefrierschrank.
Falls jemand von euch am Rezept für diese schmackhaften Streusel-Teilchen interessiert sein sollte, bitte ich um einen kurzen Kommentar. Ich werde es dann gerne für euch hier aufschreiben.
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Aus dem Garten auf den Tisch
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4 Kommentare:
Liebe Marmelade-Köchin, ich staune ja über deine Fähigkeiten, in so kurzer Zeit eine Fremdsprache zu erlernen. So einen Streusel-Kuchen könnte mich auch begeistern und noch viel mehr, wenn es bei Ribiselsorten gibt, welche solche Riesentrauben züchten, wie auf deinem hübschen Kreuzstichbild.
Falls du noch mal Ribisel findest, dann hier ein Rezept von einem österreichischen Ribiselkuchen:
230 g Mehl, 2 Kaffeelöffel Backpulver, 3 Eier, 210 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillinzucker:
Ganze Eier mit Zucker und Vanillinzucker schaumig rühren. Mehl und Backpulver darüber sieben und in den Abtrieb rühren. Die Masse auf ein befettetes und bestäubtes Backblech streichen und 25 - 30 Minuten goldgelb backen.
Nach dem Erkalten halbieren, mit Ribiselschaum zusammensetzen und auch die Oberfläche damit überziehen.
Vorsichtig in Schnitten teilen und mit Ribiseln bestreuen.
Ribiselschaum: 2 Eiklar, 2 Eßlöffel Staubzucker, 1 Pkg. Vanillinzucker, 2 Eßlöffel Ribiselgelee, abgezupfte Ribisel zum Bestreuen
Eilar, Staub- und Vanillinzucker mit Ribiselgelee zu einem dicken, seidig glänzenden Schaum schlagen .
Ich denke, dass damit der Espresso dazu noch besser schmeckt.
Mit ribiseligen Grüßen
Hans
Hallo!
Das Rezept interessiert mich, und das vom Hans wird natürlich auch ausprobiert! In unserem Garten sind es die Jostabeeren, di danach rufen...
LG Birgit
Hallo Birgit,
das Rezept stelle ich nachher gerne rein.
Hans bat mich, die zwei Fehler in seinem Kommentar zu korrigieren, damit er mit dieser Schande nicht leben muss, etwas falsch geschrieben zu haben. Soweit ich weiß, kann ich aber keine Kommentare ändern, nicht mal meine eigenen, wenn sie erst veröffentlicht sind. Wenn jemand weiß, wie das geht, bitte ich um kurze Mitteilung.
Also, in Hans' Beitrag fehlt ein "euch" (. . . wenn es bei euch Ribiselsorten gibt . . .), und unten beim "Eilar" fehlt ein k, damit es "Eiklar" wird. Ich glaube, das Wort "Eiklar" brauche ich mit meinen neu erworbenen Fremdsprachenkenntnissen nicht zu übersetzen. Dass das ein "Eiweiß" ist, das erklärt sich von selbst, gell? Und ich glaube, "Eiklar" wird auch bei uns in Deutschland benutzt, oder?
Aber was sind denn "Jostabeeren". Davon habe ich noch nie gehört, müsste ich jetzt mal ergoogeln.
Viele Grüße,
Raphaela
sieht echt super lecker aus!
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