Dienstag, 20. Juli 2010

Dackel Henry — Teil I

Die Idee und das Skelett

Meine Schwester hatte sich zum runden Geburtstag im Juni diesmal von jedem von uns etwas ganz Besonderes gewünscht: Sie wollte kein Geld, sondern etwas, worüber man sich vorher richtig Gedanken machen sollte, etwas worüber sie sich besonders freuen und das zu ihr passen würde.

Gemeinsam mit meiner Nichte Ronja habe ich mir überlegt, dass wir für sie ein kunterbuntes Kunstwerk aus Beton bauen wollten. Solche selbstgemachten und unversteckbaren Geschenke machen den Beschenkten nicht in jedem Fall glücklich, und so hielten Ronja und ich es für angebracht, diesen Plan sicherheitshalber vorab mit ihr zu besprechen. Dann wäre zwar die Überraschung dahin, aber für das Geburtstagskind hätte es so immerhin die Möglichkeit gegeben, sich doch lieber für das unpersönliche, aber flexibler zu verwendende Bargeld zu entscheiden.

Wir hatten ihr vorgeschlagen, eine "Nana" nachzubauen. Die farbenfrohen und drallen Kunstwerke von Nici de Saint Phalle gefallen ihr nämlich besonders gut, und vor drei Jahren bekam sie von mir schon eine kleine Pappmaché-Nana als Tortenaufsatz.

Nana vorne:



Nana hinten:



Nana-Torte innen (lecker!):


Diesmal sollte die Nana noch größer und stabiler werden. Doch gut, dass wir vorher mit ihr drüber gesprochen hatten: Noch besser als eine Nana, meinte meine Schwester nach einiger Überlegung, würde ihr ein langgezogener, bunter Dackel, als Wächter für ihren Hauseingang, gefallen. Um uns ihre Vorstellung zu verdeutlichen, hat sie uns eine Zeichnung gemacht:

Okay, da hatten wir ja eine gute Vorlage, nach der wir uns richten konnten.

Bis zum Geburtstag waren nur noch knapp vier Wochen Zeit, da mussten wir uns also sputen. Gleich am nächsten Tag ging's deshalb ab in den Baumarkt, um Streckmetall und flexiblen Fliesenkleber einzukaufen. Daraus, und mit einer Menge zerknüllten Plastiktüten, Alufolie, Palettenbändern und Draht, haben wir dann erstmal ein Dackel-Skelett geformt.


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