Dienstag, 24. August 2010

Silikon . . .


. . . lassen sich ja einige in gewisse Körperregionen implantieren — andere dichten ihre Sanitär-Fugen damit ab. Ich habe damit in den letzten Tagen meinen Beton-Buntling besudelt.


Leider stellte sich heraus, dass der reichlich vorhandene Vorrat an manhattangrauem Silikon, das wir vom Bau noch übrig hatten, im Laufe der Jahre in den Kartuschen zu flexiblen Gummi-Dildos-Schlagstöcken erhärtet war. Also musste ich in den nächstgelegenen Baumarkt und Nachschub einholen.

Nun hoffe ich sehr, dass ich eine brauchbare Form bekommen werde, um den Buntling vervielfältigen zu können. Drückt mal bitte die Daumen, dass das auch klappen wird. So ganz sicher bin ich mir dabei nämlich leider noch nicht.

Es hat mich fast verrückt gemacht, dass ich nicht wusste, wie und womit ich diese verdammte Form bauen soll. Ich hatte mir das ganze Form-Vorhaben etwas einfacher vorgestellt.

Und Fräulein Ronja wartet, bis die Tante die schmierige Schmutzarbeit gemacht hat und sie dann die fertig gegossenen Figuren nett dekorieren kann . . .





NOVEMBER-BUNTLING in Silikon

8 Kommentare:

Hans hat gesagt…

Natürlich habe ich keine Ahnung, ob man Beton auch in Wachsmodeln gießen könnte. Da müsste ich meine Schwester fragen, die zumindest beim Wachsgießen Erfahrung hat.

Die Figuren möchte ich jetzt noch nicht kommentieren, ebenso wenig wie ich zu einer Baustelle Kritik oder Lob verteilen würde, da ich deine Vorstellungen einfach nicht kenne. Aber wenn ich mir deine bisherigen Werke ansehe, dann bin ich mir sicher, dass du wieder tolle Unikate schaffen wirst.

Auf dieses Kunstwerk wartet
Hans

Sabrina hat gesagt…

Und was machst du außen rum, damit der Silikon die Form behält? Wenn du nur so eine Hülle hast, ist der Beton doch sicher zu schwer, oder?
Lg Sabrina und berutboo

Renate hat gesagt…

Die Silkon Form muss dann wieder mit einer GETEILTEN GIPSFORM um mantelt werden.
D.h. man trägt erst auf der einen Hälfte Gips auf und glättet den Rand mit Schleifpapier sobald der Gips ausgehärtet ist.
Dann muss ein Trennmittel auf den Rand aufgetragen werden das ein Zusammenpappen mit der 2 Hälfte verhindert.

Wichtig ist, dass man den Gips sehr dick aufträgt, also mindestens 5-6 cm.

Um ein späteres Verrutschen beider Hälften zu verhindern, muss man in die bereits AUSGEHÄRTETE 1. HäLfte mindestens 3 Löcher bohren, in die dann GLATTE Stifte eingelassen werden, die drin bleiben müssen.
Am besten 5cm dicke Metallstifte, die man ggf. im Baumarkt bekomme.
Auch diese Stifte müssen UNBEDINGT MIT EINEM TRENNMITTEL eingerieben werden.
Vaseline eignet sich gut dazu.


Beim Anfertigen der Gipsform muss OBEN EINE ÖFFNUNG bleiben, in die der Beton mal eingegossen wird.

!!! Achtung:
Beim Auftragen des Gipses für die beiden Hälften, sollten UNBEDINGT *WINDPFEIFEN* an den höchsten Stellen der Figur angebracht werden.
Diese Windpfeifen sorgen dafür, dass sich beim EINGIESSEN des Betons im Abguss keine *Lunkern*, also keine Luftblasen bilden.

Da du ja kein heisses Material, wie Bronze, eingiesst, kannst du prima dicke Trinkhalme aus Plastik verwenden.

Die Ansätze, die sich dann NACH den Aushärten der Betonfigur ergeben, musst du dann mit dem Trennschleifer ab flexen.
Das ist eine Sch....Arbeit denn wenn du dabei den Trennschleifer nicht ganz parallel zur Forum führst, gibt es Macken im Beton.

Die kann man aber über spachteln da du ja eh die Figur übermalen willst.
Oder den Abguss nach schleifen bis alles glatt ist.

Du siehst, ein Abguss macht mehr Arbeit als man anfangs annimmt.
Aber hat man dann den Bogen raus wie es geht, macht es richtig Spaß, mal eigene Figuren zu kreiiern....:_)))))

LG REnate

Raphaela hat gesagt…

Vielen Dank Renate, für deine Tipps mit dem Gips als Stützform. So kompliziert wollte ich es eigentlich nicht machen.

Sabrina, wir haben uns überlegt, dass es doch eigentlich reichen müsste, die Silikonform in einen Behälter mit Sand zum Stützen zu füllen, damit sie sich durch das Gewicht des Betons nicht verformt.

Ich habe die Form vorhin abgezogen. Dafür musste ich das Silikon zu einem Teil an der Seite aufschneiden. An einigen Stellen muss ich noch ein bisschen nachspritzen, weil die Schicht teilweise zu dünn geworden sind. Aber, was schonmal gut war: Sie ging ab ohne dabei kaputt zu gehen!

Renate, meinst du, das mit dem Behälter mit Sand drin zum Stützen funktioniert nicht?

Tschüss und viele Grüße,
Raphaela

Renate hat gesagt…

Die Gipsform hat den Vorteil dass man sie immer wieder verwendet werden kann und stabiler ist als Sand.

Vergiss aber bei der Silikonform nicht, die Windpfeifen an zu bringen. denn die Luft im Hohlraum der Silikonfprm hat sonst nur den Einfüllstutzen für den Beton zum Entweichen zur Verfügung.
Ich würde sie auch mit einem Trennmittel, wie Vaseline, einreiben BEVOR du sie mit Beton füllst.
Dann lässt sie sich leichter abziehen.

In die Gipsform kannst du sicher die Partyhalme besser und dauerhafter positionieren als im Sand da sie wesentlich dünner uns stabiler ist als eine dicke Sandschicht in einem Behälter.

Stell dir den Vorgang dabei vor:
Die Luft muss durch eine Öffnung aus der Silikonform entweichen können und dringt dann in die Stützform ein.
D.h. die Öffnungen von Silikonform und Stützform müssen direkt übereinander liegen.

Wenn du die Gipsform abnimmst, können die Partyhalme ruhig abbrechen da ja durch die Arretierung der 3 Stifte, alle Öffnungen immer wieder übereinander liegen.

Nun fummele mal immer wieder Halme in die Silikonform bevor du sie in den Sand setzt, bzw. den Sandbehälter auffüllst.
Wenn da was verrutscht oder die Halme nicht lang genug sind um bis zur OBERFLÄCHE zu gelangen, staut sich die Luft im Hohlraum wenn du den Beton einfüllst.
Die Luft muss ungehindert abfliessen können.
Jeder Knick im Halm oder dünnen Rohr hindert die Luft am Entweichen.

Schließlich muss der Beton gleichmässig und ohne Behinderung von oben nach unten in alle Teile fliessen können um dann ohne Luftblasen an steigen können bis die Form ganz aufgefüllt ist.

Stell dir mal vor, was für ein Ding heraus kommt, wenn die Luft an der Aussenseite der Beton-Figur, also der Innenseite der Silikonform hängen bleibt.
Abgüsse von einer GANZEN FIGUR mit Armen und Beinen sind halt sehr schwierig in der Ausführung.
Viel schwieriger als ein Relief oder ein Torso.

Guts Nächte, liebe Grüße und gutes Gelingen :-))))
Renate

Raphaela hat gesagt…

Hallo Renate,
ich glaube, du stellst dir die Silikonform anders vor, als sie in Wirklichkeit aussieht: Der ganze untere Teil des Sockels (die Standfläche) ist offen — somit habe ich eine richtig große Öffnung zum Einfüllen des Betons.

Wie soll ich denn Trinkhalme als "Windpfeifen" in der Gipsform positionieren, wenn da doch der Silikonmantel drunter ist? Meinst du, ich soll Löcher in die Silikonform bohren???

Damals bei deiner Bronzefigur war das doch irgendein anderes, starres Material für die zweiteilige Innen-Form. Ich glaube, das ist nochmal was anderes, als diese flexible Gummiform hier.

Wenn später beim Entformen ein paar Luftbläschen zu sehen sind, dann ist das doch gar nicht so schlimm. Die gegossene Figur muss sowieso noch nachbehandelt werden, und später wird sie ja noch mit Mosaik-Fliesen usw. beklebt.

Nachher werde ich die Silikonform erstmal wieder über das Original stülpen und sie ein bisschen nacharbeiten.

Tschüss und viele Grüße,
Raphaela

Renate hat gesagt…

Gut in deinem Fall könnte es ohne Windpfeifen klappen, zumal du Lunkern aus spachteln kannst.
Du musst nur aufpassen dass die Silikonform im Sand nicht zusammen rutscht da sie ja in sich instabil ist.

Wir arbeiteten im Wachs Ausschmelzverfahren, in der die Silikonform beim Eingiessen der Bronze selber nicht in Erscheinung trat.

Liebes Grüßle Renate

Anonym hat gesagt…

Huihuihui, das hört sich für mich alles sehr kompliziert an, bin gespannt wie das dann alles funktioniert ;)
Ist es das Haus mit den RIESIGEN, VIELEN Fenstern (die ich nicht putzen möchte)?! Nachher winke ich den falschen Leuten zu... Aber die würden sich vielleicht auch freuen.
Liebe Grüße, Sandra