Dienstag, 26. Oktober 2010

Jule und Meggie. . .

 . . . sind die beiden bezaubernden Elo-Damen unserer Paule-Pulmo-Poppi-Buch-Illustratorin Adi, die mir freundlicherweise was von ihrer Wolle abgegeben haben.


Jule

Meggie
Ausgekämmte, ungewaschene Rohwolle
Die gröbsten Verschmutzungen, wie z. B. haufenweise kleiner Kletten, einige Grasfitzel und ein bisschen Moos, habe ich schon während des Spinnens aus der ungewaschenen Rohwolle rausgefriemelt.


Erst als ich die Wolle versponnen und zu Strängen gewickelt hatte, habe ich sie mehrmals gewaschen: Den gröbsten Dreck mit Haarshampoo im Handwaschbecken, und danach in einem Stoffbeutel im Handwaschprogramm der Waschmaschine.


Mit jedem Arbeitsgang wurde die Wolle flauschiger und kuscheliger! Wir hatten das im letzten Jahr schonmal ausprobiert. Die Hundebesitzerin war anfangs auch ziemlich verwundert und eher skeptisch, dass ich Hundewolle verspinnen will. Aber wir waren dann beide total überrascht, wie fluffig-kuschelig-schön die Wolle ihrer Hunde wird. Die unterscheidet sich in der Flauschigkeit nicht von 100%iger Angorawolle! Damals hatte ich den gesponnenen Einzelfaden noch mit einer anderen, fertigen Wolle verzwirnt, weil es nicht ganz so viel gewesen war. Der Schalkragen, den ich daraus gestrickt hatte, ist trotzdem total super-flauschig geworden und wird noch immer gerne von Adi's Tochter getragen.


Wer selber die Wolle seines Hundes sammeln und verspinnen (lassen) möchte, der sollte die ausgekämmte (nicht abgeschnittene!) Unterwolle allerdings nicht in Plastiktüten, sondern in Stoffbeuteln (z. B. auch in alten Kopfkissenbezügen) sammeln. Man kann es nicht leugnen: Die rohe Wolle riecht zuerst wirklich sehr nach Hund, besonders wenn sie in Plastiktüten lagert. Nach den Waschgängen ist dieser Geruch aber weg! Wirklich! Ich bin gerade eine Liebhaberin von Hundewolle geworden.

Ich habe in den letzten Tagen einiges über die Verarbeitung von Hundewolle in diversen (Handarbeits-)Foren gelesen. Einige strickende Damen waren leicht bis sehr stark angeekelt bei der Vorstellung, Hunde- oder Katzenwolle zu verspinnen und dann Kleidungsstücke daraus zu fertigen und wohlmöglich auch noch anzuziehen. Mehrere von ihnen fanden das total "unhygienisch". Ich frage mich, ob sie a) nicht wissen, woher "Wolle" eigentlich stammt, und b) ob sie meinen, ein Schaf, eine Ziege, ein Kamel würden hygienischer leben als Hunde oder Katzen?

Mich würde eure ganz ehrliche Meinung zur "Hundewolle" interessieren, auch wenn ihr das vielleicht auch ekelig finden solltet.

18 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Raphaela

zuert dachte ich was erzählt die jetzt da, die will uns doch alle verarschen ? Aber ich glaube du meinst das ernst ;)

Ich finde die Vorstellung nicht eklig, und es wäre sicher spannend so was mal anzufassen, nähme mich wunder ob es sich ähnlcih anfühlt wie zum bsp. Schafwolle oder so. Sieht auf allle Fälle schön aus auch wenn ichs mir immer noch nicht vorstellen kann ;)


Liebs gruessli
Sandra

Raphaela hat gesagt…

Die Hundewolle von Jule und Meggie fühlt sich genauso kuschelig an, wie die fluffige Angorawolle, aus der ich "Red-Nosed Rudi" gehäkelt habe, ehrlich!
Ich kann dir gerne mal eine Fühlprobe zuschicken, wenn du interessiert bist.
Viele Grüße, Raphaela
P.S. Haushalt fertig? ;-)

Koala hat gesagt…

Coole Idee! Und warum nicht?!
Aussehen tut die Wolle auf jeden Fall kuschelig! Und ich stell mir grade vor, dass jemand was gestricktes aus der Wolle von seinem Hund bekommt. Persönlicher gehts ja wohl kaum!
Gruß
uta

Anonym hat gesagt…

Hallo Raphaela,
also ich fand die Vorstellung zuerst auch etwas merkwürdig, zumal mein Bruder auch einen Elo hat (sieht aus wie Meggie, aber nicht ganz so schön gepflegt). Aber du hast Recht - Tier ist Tier und gesäubert ist die Wolle ja auch. Und ich kann mir gut vorstellen wie flauschig sie ist, weil ich weiß, wie kuschelig ein Elo ist.
Liebe Grüße
Sandra

smart-girls Allerei hat gesagt…

Hallo,
ich habe letztes Jahr zum ersten und einzigen mal einen Schal aus Elo-Haar streicheln dürfen! So etwas weiches...Wahnsinn!
LG Sabine

Dana Craft hat gesagt…

liebe raphaela
bei unserm familienspaziergang am letzten sonntag durchs schweizerische freilichtmuseum ballenberg (ist von uns daheim in 15 min zu fuss erreichbar, darum sind wir sehr oft dort) haben wir grade wieder mal die handspinnerin bei der arbeit besucht - hinter ihr hing eine gestrickte jacke an der wand, aus dem haar vom berner sennenhund der familie - ich fand's keineswegs eklig, nur erstaunlich - ich habe mich aber gefragt, ob ich auf gewaschenes und gesponnenes katzenhaar immer noch allergisch reagieren würde... :-)
herzliche grüsse, daniela

Mondelbe hat gesagt…

Huhu Raphaela!
Jahaaaa ich durfte die Fühl- und Riechprobe machen *freu* So etwas kuscheliges - bin total begeistert und melde dann schon einmal eine Weste aus Hundehaar an *grins*.
Im übrigen riecht es überhaupt ganz und gar nicht nach Hund.
Die Farben der zwei Süssen sind absolut toll...
Also ich bin jetzt schon ein Fan!!
Liebe Grüße von
Frau Mondelbe - die jetzt in die Heija hüpft!

Hans hat gesagt…

Ich glaube doch nicht, dass Raphaela nun "auf den Hund gekommen" ist, doch am Beginn des Beitrags hätte ich auch eher an einen Schmäh gedacht.

Ich kann es eigentlich nicht begreifen, dass so viele und noch dazu strickende Leute ihren Hausverstand total verloren haben, wenn sie Hunde- und Katzenwolle unhygienisch finden. Glaswolle riecht tatsächlich anders und so können sie glücklich sein, dass sie die Milch im Geschäft kaufen können.

So muss ich unbedingt erwähnen, dass ich nicht mal "Wiener Schnitzel" von der Sau unhygienisch finde, ebenso das Original vom Kalb.

Gruß mit Genuß
Hans

RitaGri hat gesagt…

Ich habe gelesen, dass die gestrickte Hundewolle für die Gesundheit gut ist, wenn man/frau Rücken oder Nacken schmerzt, dann muss man so ein gestricktes Stuck tragen. Es wärmt und macht was noch Gutes, das ich alles auch noch nicht weiß.
In diesem Sommer in einer Ausstellung der angewandten Kunst gab es ein Kunstwerk aus zwei Schafswollebällen(großen), ein war aus der gewaschenen Wollle und der zweite nicht, da konnte man/frau erfahren, wie die Wolle vom Schaf am Anfang riecht...
Viel Spaß dir jetzt beim Stricken!
LG Rita

Anonym hat gesagt…

Liebe Raphaela

Jaaaaa fühl probe ;)
Am liebsten in Form eines Schals *frechgrins* wenn s dann noch gegen mein Nayckenweh lindert , wauw, dann schaff ich mir grad sofort einen Hund an ;)

Ich find die Idee toll ;)

Liebs gruessli Sandra

Raphaela hat gesagt…

Vielen Dank ihr Lieben, für eure Meinungen zu diesem Thema.

Schade, dass sich bisher niemand geoutet hat, der Hundewolle "eklig" findet. Ich hätte die Haustierwolle-Gegner gerne versucht, zu überzeugen. Obwohl ich es natürlich auch respektieren kann, wenn jemand eine echte Abneigung dagegen hat.

Ich habe in den unendlichen Weiten des Internets gelegentlich schon diverse Projekte aus Menschenhaar entdeckt, und es gibt sogar ganz "Spinnerte", die die Wollmäuse unter ihrem Sofa zu Fäden versponnen haben. Da hört bei mir dann auch der Spinn-Spaß auf.

Aber wenn ich euch demnächst meine neuen, schneeweißen Wollknäule auf vier Pfoten zeigen werde, dann wird euch das Herz aufgehen. Das kann ich euch schon jetzt versprechen! :-)

Ach: Hat jemand von euch ein interessantes Haustier, das auch gerne was von seinem Haarkleid abgibt? Vielleicht ein Frettchen, einen Otter oder einen Waschbären, oder sonst irgendwas Ausgefallenes?

Ich bin gerade für alle Spinnversuche aufgeschlossen — außer für Menschenhaare und Wollmäuse!

Sabrina hat gesagt…

Na, da lag ich doch fast richtig!
Ich hab meine Oma gefragt, aber sie hat die Wolle leider nie spinnen lassen. Ihr Spinnrad hats nicht mehr getan. Und irgendwann hat sie sie dann mal entsorgt.
Mit ungewöhnlichen Tieren kann ich leider nicht dienen.
Wir haben nur einen gewöhnlichen Strassenkater mit kurzem Fell.
Aber Wollmäuse find ich auch richtig widerwärtig.
Fröhliches Spinnen und liebe Grüße
Sabrina

josali hat gesagt…

Hallo Raphaela,

danke für den Hinweis auf diesen Post. Ich hatte schon mal davon gehört, daß man Hundewolle auch spinnen kann (warum auch nicht, sind ja schließlich auch Fasern), aber bis jetzt hatte ich noch nicht die Gelegenheit, jemanden "persönlich" kennenzulernen.
Obwohl unser Hund (Labrador-Mischlings-Lady) für einen - relativ - kurzhaarigen Hund für meinen Geschmack viel zu viele Haare verliert ;), lohnt sich das Sammeln mangels Menge wahrscheinlich nicht.
Aber was mich mal interessieren würde: Kann man die ungewaschene Wolle einfach so verspinnen? Da ist doch auch immer Fett drin. Ich hatte schon öfter mit Heilwolle zu tun, die ist ja auch ungewaschen. Wenn ich mir vorstelle, die zu verspinnen....
LG
Tanja

josali hat gesagt…

Hallo Raphaela,
mmmhh, also ich würde sagen so fettig wie Heilwolle ist die Hundewolle nicht. Da sich unser Hund aber nicht gerade ladylike benimmt und sich in jedem Maulwurfshügel (oder schlimmerem) wälzt, ist ihr Fell immer entsprechend dreckig (ist halt 'ne echte Räubertochter wie's sich für einen Hund mit dem Namen Ronja gehört ;)). Und da wir sie fast nie baden und auch max. einmal die Woche bürsten, hat man halt nach dem Streicheln schon das Gefühl, die Hände sind fettig und schmutzig. Aber vielleicht ist die Unterwolle ja auch nicht so fettig und dreckig? Ich hab da noch nie drauf geachtet, da das Bürsten meist mein Mann übernimmt :).
LG
Tanja

NähTanTe ;-) hat gesagt…

Ich lese gerade voller Staunen in deinem Blog. Bin total fasziniert. Hundewolle!!! Genial. Neben mir auf dem Sofa liegt auch so ein Mähnenschaf (ein gescheckter großer Kleinspitz) Wieviel muss man denn da so sammeln? Leider hab ich auch kein Spinnrad.
Gruß Corinna
ohne blog

Raphaela hat gesagt…

Hallo Corinna,
wie viel du sammeln musst, das hängt davon ab, was du dir dann aus der Wolle stricken möchtest, bzw. wie dick die Wolle gesponnen werden soll. Für Pulswärmer z. B. reicht schon eine kleinere Menge.

Dein gescheckter großter Kleinspitz müsste doch aber ziemlich viel hergeben, oder? Und die wird bestimmt auch totaaaaal kuschelig! Wenn du magst, kannst du mir mal eine Probemenge in einem Umschlag zuschicken. Ich mache dir die Wolle dann fertig und schicke sie dir zurück. Und dann kannst du dir überlegen, ob du mehr sammeln willst um dir was größeres daraus zu machen. Wenn die Wolle nicht reicht, kann man es auch mit anderen Fasern "strecken" (z. B. Schaf, Angorakaninchen, Alpaka . . .) — entweder gleich beim Verspinnen, oder später beim Verzwirnen mit einem anderen Faden.
Die Wolle muss aber ausgekämmt und darf nicht abgeschnitten sein.
Schick mir doch eine Mail (Mail-Adress in meinem Profil), und dann können wir alles Weitere abstimmen.
Die Wolle von Jule und Meggie ist jetzt bald fertig, und ich bin ganz hingerissen davon! :-)
Tschüss, Raphaela

Anonym hat gesagt…

Hallo und Glückwunsch :-),
ich hatte 16 Jahre einen Pudel und immer sehr viel "Wolle",
war immer ganz traurig sie wegwerfen zu müssen,
schade um die weiche Kuschelwolle, von meinem lieben Gismo, hätte ich damals schon deine Seite gekannt,
hätte ich regelmäßig Wolle zum verspinnen geschickt :-)
mach weiter so und nutze was dir die Natur schenkt,
überhöre Ignorantes geplapper,
denn sie wissen nicht was sie reden ;-)
ganz liebe Grüße Gabi

Barbara Witte hat gesagt…

Was für wunderschöne Tiere, diese beiden Elos! Die Vorstellung, daraus etwas den Körper oder das Herz Erwärmendes zu handarbeiten, finde ich großartig!