Mittwoch, 11. April 2012

Dahlienzüchterin 2012:
Wie geht es euren Pflänzchen?


Liebe Dahlienzüchterinnen,
hier seht ihr, wie meine Dahlien-Sämlinge und -Stecklinge zurzeit aussehen. Alle, die gekeimt waren, leben noch.
Nachdem ich die Erde im Backofen sterilisiert habe, klappt es auch mit den Stecklingen besser: Bisher ist nur noch ein einziger eingegangen. Die anderen gedeihen alle gut, und zum Teil haben sie auch schon Wurzeln gebildet.

Hier ein Teil der Dahlien-Sämlinge

Hier warten die Sämlinge, die Stecklinge und noch andere Aussaaten
auf wärmere Tage im Garten.
Unser Experte, Dahling Hans, hat mir wieder ein paar Worte für euch geschickt:

Liebe Dahlien-Azubis und Semi-Profis. 
Glauben und Aberglauben liegen oft nahe aneinander und so zweifle ich zwar an den Aussaattagen und der Kraft des Mondes weniger, doch bei den Pflanztagen spielen schon viele andere Bedingungen massiv mit. Vor wenigen Tagen hatte ein Experte bei der Messe „Blühendes Österreich“, seine Erfahrungen mit der Veredelung von Zwergobstbäumen gezeigt, welche er bewusst an den denkbar ungünstigsten Tagen gemacht hatte. Doch diese waren trotzdem, sichtbar – sehr erfolgreich. Das war natürlich Wasser auf meinen Mühlen, denn ich behaupte ja, dass Temperatur, Licht, Erde, Düngung, Wasserhaushalt, mindestens so viel Anteil an einem guten Gelingen bei der Pflanzenarbeit darstellen. Bei der Aussaat und Kultur von noch sehr schwachen Pflanzen hat jedoch der Mond durchaus seinen Einfluss. Im Allgemeinen behaupte ich, dass unerfahrene HobbygärtnerInnen immer den Misserfolg dem Mond „in die Schuhe schieben“, erfahrene suchen hingegen nach den tatsächlichen Ursachen.

Ich bin also der Meinung, dass der „Steinbock-Wurzeltag“ eine unbedeutende Rolle bei der ersten Stecklings-Aktion gespielt hatte, sondern vielmehr die Erde nicht gepasst hatte. So würde ich auch die Erde niemals backen, denn hochwertige Erden werden auch nur bei 80 - 90 Grad gedämpft. Der Stecklingserde würde ich vielmehr Quarzsand beimischen. Ganz wichtig ist, dass die Stecklinge nicht im Weichbereich (hohler Stängel) geschnitten werden, sondern im unteren, festen Blattknotenbereich. Denn nur dort bilden sie dann auch die Wurzeln.

Einen Unterschied zwischen sparsamen Frauen und „spinnenden“ Männern entdecke ich beim Recycling-Tipp, denn ich verwende prinzipiell nur einheitliche Etiketten, allerdings in verschiedenen Farben, um optische Zuordnungen zu sehen.

Falls jemand Lust hätte, in Niederbayern einen Garten zu kaufen und zu betreuen, dann gäbe es wohl rund 500 von etwa 800, bereits wachsende Dahliensämlinge einer dortigen Dahlienfreundin, welche sich über die Erfolgsquote von 80 Prozent bei der Dahlienaussaat erfreut. Diese Frau möchte aber ihre Dahlienkinder zumindest einmal in ihrer Umgebung sehen.

Frohe Ostern wünscht euch
Dahling Hans

Falls ihr euch nun über Hans' Ostergruß wundern solltet — in Österreich ticken die Uhren nicht anders: Ich hatte meinen Rechner ab Gründonnerstag und die darauffolgenden Tage bis gestern nicht eingeschaltet. Ich wollte mal ausprobieren, ob es auch ohne geht. ;-) Und ja, es geht ganz gut, ich hatte keine Entzugserscheinungen. Deshalb habe ich Hans' Ostergruß erst gestern empfangen. Ich bitte euch und Hans, die Verspätung der Veröffentlichung zu entschuldigen.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Raphaela,
deine sind ja auch fleißig am wachsen, meine auch. Ich werde die heute in größere Töpfchen pflanzen.
lg Bea

Sheepy hat gesagt…

Auch meinen Dahlienkindern geht es gut, müsste mal wieder Foto machen. Die Ausssaat mit den noch im Garten gefundenen Samen ist nix geworden.
LG Sheepy

hexhex-design hat gesagt…

ohhh, wie schön sie schon aussehen. Meine sind alle eingegangen. Die Tomaten sind noch heil.

Jetzt weiß ich aber gar nicht mehr, wie ich das mit der Erde machen soll, jeder hat eine andere Meinung dazu.
Soll ich die Erde backen oder nicht? Bei wie viel Grad und wie lange? Wenn ich die Erde aus der Gärtnerei hole, muss ich den auch backen? Quarzsand für die Stecklinge? Reicht auch normaler Sand? Oje, so viele Fragen, hoffentlich werden meine Samen diesmal auch wirklich keimen und treiben.
Liebe Raphaela, Deine Pflänzchen sehen ja wirklich toll aus, diesmal müsste es doch gut funktionieren.
LG Lesley

Raphaela hat gesagt…

Liebe Lesley,
lass' dich mal nicht verrückt machen, wegen der Aussaaterde. Wenn du gute Aussaaterde aus der Gärtnerei oder dem Gartencenter kaufst, dann brauchst du sie natürlich nicht mehr zu backen. Das habe ich nur mit dieser schlechten Erde gemacht, die wir beide ja beim gleichen Verkäufer erstanden hatten. ;-) Die war nicht gut, da bin ich mir jetzt ziemlich sicher. Wenn du sie also wiederverwenden willst, dann kann ich dir aus meiner eigenen Erfahrung raten, sie für etwa eine halbe Stunde in einer geeigneten Schale (ich habe dafür das hohe Blech/Fettpfanne genommen) bei ca. 200 Grad zu backen. Hans meint ja, das wäre zu heiß, aber ich kann dir nur das weiterempfehlen, was ich selber ausprobiert habe. Mit der abgebackenene Erde ist mir bisher nur ein einziger Steckling eingegangen, und du siehst ja auf den Foto, wie viele ich inzwischen schon gemacht habe. Probier' es einfach aus, wie es dir am besten erscheint und lass' dich nicht entmutigen.
Später, wenn die Pflänzchen etwas größer sind, dann kannst du sie in ganz normale Pflanzerde umsetzen. Ich habe dafür die Geranienerde genommen, von der ich dir schon geschrieben hatte.
Wie viele Dahliensamen hast du denn noch zum erneuten Aussäen?
Tschüss und viele Grüße,
Raphaela

josali hat gesagt…

Hallo Raphaela,
wir haben die letzte Woche im "Osterferienmodus" verbracht, deshalb sehe ich Deinen Post erst jetzt.
Meine Sämlinge haben am Wochenende ihre ersten Töpfchen bezogen und jetzt hoffe ich, daß ihnen der Umzug gut bekommt.
Fotos gibt es dann die Woche auch noch.
LG
Tanja